Pressetext
POWERPLAY
Ein Bauer mit
Harley - Power www.STUNT-S.de:
Stuntman Rainer
Schwarz ist unterwegs auf Buell
Keine
Gnade - Daumen runter für den Gummi! Mit der Hand am Ohr hört
Rainer auf das Toben des Publikums,
während
der Gummi noch von den letzten Umdrehungen blaue Dunstschwaden ausschwitzt
- ist der Jubel laut
genug? Die Dezibelstärke schwillt nochmals an - und Rainer dreht nochmal
am Schieber. Brüllend dreht der
Gummi seine letzten Runden, das Publikum tobt und verschwindet in einer
Wand aus weiß-blauem Qualm.
Endlich gibt
ein dumpfer Knall Kunde vom Ende eines kurzen Reifenlebens. Exitus im Dienst
des Biker Publikumsì
wird
der Arzt auf den Totenschein schreiben - der nächste Gummi wartet
schon...
Schon in Hockenheim bei den NITRO OLYMPICS und auf der Custom PERFORMANCE
'98 zeigten Rainer
Schwarz
und sein Team ihre Kunststücke: Wheelies, Stoppies, Burnouts und Artistik
mit bis zu vier Personen auf
der
Suzuki-Sitzbank. Beide Mal atemberaubende Motorrad-Artistik in strömenden
Regen, selbst nasser Asphalt
und
Pfützen auf der Strecke halten den Stunt-Artisten nicht auf eine Eigenschaft,
die ihn von den meisten seiner
Kollegen
unterscheidet und bei Veranstaltern besonders beliebt macht: Wenn der Regen
auf den Dragstrip tropft,
schickt man
die Stuntcrew an die Front!
Ich würde
gerne mal eine Buell ausprobieren, gestand Rainer schon damals am Hockenheimring.
Der sportliche
Harley-Ableger
hatte schon damals seine Aufmerksamkeit erregt, doch neben den Suzukis
noch eine Buell zu
unterhalten war nicht drin, auch die Gagen der Stunt-Branche schießen
nicht in den Himmel, von der
Landwirtschaft gar nicht zu reden! Doch wozu hat man als Journalist seine
Ohren in der Szene versenkt , und
manchmal
helfen ein paar Telefongespräche mehr als ein paar Kreuze auf dem
Lottoschein. Die Testfahrt war
eigentlich
schon für die Custom PERFORMANCE '98 geplant, doch zu diesem Zeitpunkt
klappte es noch nicht mit
dem Bike.
Werner Brückle, Mentor und Promoter des Stuntteams von Rainer war
ebenfalls Feuer und Flamme für
den
Plan, und schnell waren Buell Europa-Manager Manfred Mäntele und Werner
zusammengebracht. Wie es
der
Zufall so wollte, war der gerade ebenfalls auf der Suche nach neuen Ideen,
das US-Sportbike für ein neues
Publikum zu promoten: Die Sportfahrer-Klientel sollte angesprochen werden,
ein Schritt weg aus der
Harley-Szene,
hin zu einer breiteren Fahrerschicht.
Der
Deal war schnell gemacht - und in der 1999er Saison fährt Rainer voll
auf dem US-Eisen aus Wisconsin ab.
Für
die ersten Lektionen auf dem noch ungewohnten V-Twin, der neben der anderen
Fahrgeometrie auch noch
knapp
80 PS weniger hat als die gewohnte GSXR fanden auf den ATLAS RACE DAYS
statt, natürlich wieder auf
nasser Strecke.
Am frühen Abend, nach dem improvisierten freien Training war Gelegenheit
für Rainer und seinen
Beifahrer Markus Schädel auf der breiten Landebahn des Atlas Airfield
mal richtig am Gas zu drehen und die
ersten Kunststücke auf dem V-Twin einzustudieren. Funny Bike Drag
Racer Rainer Brückle stellte sich als
Kamerafahrer
auf der 160 PS Suzuki zur Verfügung und so entstanden die Bilder von
Rainers Zweiradartistik bei
voller
Fahrt.
Die
Motorencharakteristik der Buell ist von der eines japanischen 4-Zylinders
völlig verschieden, erklärt Rainer,
denn
die Buell produziert ihre Leistung bei wesentlich geringeren Drehzahlen.
Schon bei 2000 U/min steht die
Buell
auf dem Hinterrad das ist gerade mal die Leerlaufdrehzahl der Suzuki. Auch
wenn er es nicht gerne zugibt:
ein
bißchen mehr Leistung im V-Motor würde ihm auch gefallen. Seine
getunte GSXR 1100 bringt 160 Pferde ans
Hinterrad, die der V-Twin aus Wisconsin weniger als 100. Eine große
Umstellung ist die aggressive
Motorcharakteristik
des 2-Zylinders, der auch bei geringen Gaswechseln sofort reagiert, gesteht
Rainer, bei einem
4-Zylinder machen gerade im oberen Drehzahlbereich 500 bis 1000 U/min nicht
viel aus, während der
großvolumige
Harley-Treibsatz sofort zumacht.
Wer Rainer
allerdings bei seinen Kunststücken zuschaut, merkt von diesen Anlaufschwierigkeiten
nichts: Wheelies
über die gesamte Landebahn, Stoppies bis das Hinterrad senkrecht in
der Luft steht und Burn Outs, die das
Publikum hinter einem blauen Qualmvorhang verschwinden lassen. Markus liegt,
sitzt oder steht auf der
Maschine, hängt auch mal beim Stoppy über dem Vorderrad, oder
schleift auf Metallschuhen mit Tempo 120
hinterher ñ die Vorf¸hrung ist atemberaubend und ein Kunstst¸ck
jagt das nächste. Ständig probiert Rainer mit
seinem Team
neue Tricks: Auf der Suzuki waren sie schon mit vier Leuten unterwegs,
das wird auch mit der Buell
nach
ein bißchen Übung funktionieren. Dieses Jahr nutzen wir zum
Lernen und Trainieren, denn schließlich bin
ich
ja im Juni zum ersten Mal in den Sattel einer Harley gestiegenì,
erzählt Rainer, jeden Monat kommen ein paar
neue
Kunststücke dazu. Die Buell ist sehr handlich und man kann mit ihr
eine ganz eigene Stunt-Show fahren. Als
europäische
Evel Knievel will sich Rainer noch nicht feiern lassen, doch auch er weiß:
Wer Harley fährt, kann mit
besonderer
Verehrung durch seine Fans rechnen. Der gegenwärtig gefragteste deutsche
Stuntfahrer Atlas Race
Days, German Bike Week, Schleiz, Speed Week Oschersleben, Wheels Nationals
Magdeburg und Custom
Performance sind nur einige der diesjährigen Termine, kennt
dennoch seine Grenzen:
Die Spitzenfahrer des European Stuntman Championship haben einen Erfahrungsvorsprung,
der nur schwer
einzuholen
ist. Besonders für jemanden, der kaum Möglichkeiten zum Trainieren
hat, gibt Rainer zu, doch mit
seiner Teamartistik steht er in Europa einmalig da. Von seinem fahrbaren
Untersatz ganz zu schweigen!
www.STUNT-S.de
• Text : HR-F.de
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